Weltdiabetestag, blaue Gebäude

Weltdiabetestag: Ein Anstoß in Richtung Gesundheit

Jährlich am Weltdiabetestag zeigen sich viele berühmte Gebäude weltweit in leuchtendem und weit sichtbarem Blau. Ein globaler Aufruf, gemeinsam dem Diabetes den Kampf anzusagen. Und es gibt vieles, was man der Zuckerkrankheit entgegensetzen kann. Was alles möglich ist, war nicht nur ein Thema bei der Podiumsdiskussion mit Experten zum Weltdiabetestag am 14.11., sondern auch bei der zentralen Patienten-Veranstaltung für Deutschland in Berlin zwei Tage danach.

Das Licht für die Hoffnung

Die ‚Blue Monument Challange‘ ist ein fester Bestandteil des Weltdiabetestages: Überall auf der Welt werden Bauwerke, Denkmäler und Konstruktionen blau beleuchtet, als ‚Leuchtfeuer der Hoffnung‘ im Kampf gegen Diabetes. In Deutschland war es in diesem Jahr wieder das Sony Center, das ab 19 Uhr in einem tiefen Blauton erstrahlte. Ein Zeichen, das wir als Unternehmen nicht nur ideell, sondern im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit ‚diabetesDE‘ als Sponsor gezielt und aktiv unterstützen.

Denn uns ist es wichtig, Aufklärung und Prävention zu unterstützen und unseren Beitrag zu leisten, um das Risiko, an Diabetes zu erkranken zu minimieren, und um das Leben mit einer Zuckererkrankung zu verbessern. Und dafür bedarf es manches Mal nur eines kleinen Anstoßes, um Großes in Bewegung zu bringen. 

Eine kleine Anregung …

Die Erfahrung hat oft und in vielen Bereichen gezeigt, dass sich Verhalten durchaus ändern lässt. Weniger durch Verbote, Gebote oder finanzielle Anreize – wenngleich dies durchaus möglich ist. Die so genannte Verhaltensökonomie kennt allerdings einen effizienteren Weg: Das Nudging. Der Begriff aus dem Englischen steht für Anregung, Formung, Lenkung. Die Methode des Nudging will genau das erreichen: Verhaltensweisen ganz gezielt lenken. Jedoch in einer Form, die manipulativ erscheinen mag, aber letztendlich nicht manipulativ ist. Sondern es geht darum, dass Entscheidungen im Alltag oft gegen besseres Wissen getroffen werden – und dass Nudging ein Weg ist, um diese ‚Rationalitätslücken‘ zu schließen und kluge Entscheidungen herbeizuführen.

… für ein gesünderes Leben

Was in den Wirtschaftswissenschaften einen Nobelpreis erhalten hat, ist auch der Diabetes-Forschung nicht fremd: Im Rahmen der Patientenbetreuung und Therapie auch als Lebensstilintervention bekannt. Das bedeutet konkret: Hilfreiche und intuitiv verständliche Informationen, um wohlmeinend das individuelle Eigeninteresse zu fördern. Hinzu kommen niedrigschwellige Angebote zur Veränderung des Lebensstils, die zu schnell erzielbaren Erfolgserlebnissen führen. Damit fühlen sich Patienten angeregt, weiter einen bestimmten Therapieweg zu gehen – einen Weg zu einem gesünderen Leben. Mit diesem „Nudging zum gesunden Lebensstil“ und ob dieses eher Chance oder Manipulation sei, befasste sich die Podiumsdiskussion am 14. November 2019. Neben dem Vorstandsvorsitzenden von ‚diabetesDE‘, dem Hamburger Diabetologen Dr. Jens Kröger, nahm unter anderem auch Prof. Dr. Stephan Martin aus Düsseldorf teil. Seine These, dass Lebensstilintervention und Gewichtsmanagement mittels Formula-Diäten bei Diabetes-Patienten zur Remission führen können, ließ sich bereits in wissenschaftlichen Studien untermauern. 

Dieses unter Wissenschaftlern akzeptierte Nudging könnte, da waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig, durch politische Maßnahmen eine große gesellschaftliche Wirkung zeigen. Die ‚richtigen‘ Anstöße bringen nachweislich Erfolge, auch in Richtung Gesundheit: So ist der Zigarettenkonsum unter Jugendlichen drastisch zurückgegangen – der Anstupser lag jedoch mehr in den Preiserhöhungen begründet, nicht in den Krankheitsbildern auf den Packungen. In Norwegen und Kanada konnte durch eine geringere Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse ein erhöhter Verbrauch dieser gesunden Lebensmittel festgestellt werden. Alles kleine Nudges für die bei der Diskussion anwesenden Politiker … 

Kleine Schritt auf einem guten Weg

Für den einzelnen Diabetiker ist es an manchen Tagen ein großer Schritt, seine Ernährung ‚auf Kurs‘ zu halten, an manchen Tagen fällt es ihm leicht – vielleicht auch, weil gerade ein Anstoß kam, der ihn auf dem gesunden Weg bleiben ließ. 

Nicht nur Diabetiker, auch viele anderen Menschen haben am Diabeteserlebnistag am 16. November 2019 im SonyCenter solche Anstupser erlebt. Bei dem Mitmach-Parcours gab es vieles, was man rund um Diabetes erfahren und erleben konnte. Mit allen Sinnen wurde die Zuckerkrankheit verdeutlicht, ihre Folgen sowie die Möglichkeiten, sie zu vermeiden. Ein Anstoß für zahlreiche Besucher – und vielleicht war der diesjährige Weltdiabetestag ein weiterer Anstoß für Politik und Gesellschaft, die Bemühungen um Aufklärung und Prävention des Diabetes zu verstärken. Falls nicht, so wird die Stimme der Patienten in Zukunft noch lauter werden: Das neue Portal www.diabetes-stimme.de soll die digitale Bürgerbeteiligung in der Diabetescommunity erleichtern.

Vorbeugende und therapeutische Möglichkeiten des Diabetes mellitus sind seit über dreißig Jahren ein zentrales Thema im unternehmerischen Alltag von Almased. Für uns war und ist kein Anstupser nötig, um das Engagement von ‚diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe‘ zu unterstützen. Womöglich war dieser Beitrag aber ein Anstoß für Sie? Falls ja: ‚diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe‘ freut sich über jede Spende an die Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE59 1002 0500 0001 1888 00, BIC BFSWDE33BER, oder online unter www.diabetesde.org/spenden-menschen-diabetes.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Weltdiabetestag 2019 (von links nach rechts): Über "Nudging zum gesunden Lebensstil: Chance oder Manipulation" sprachen Prof. Dr. Stephan Martin (Chefarzt für Diabetologie und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ)), Erwin Rüddel (MdB, Vorsitzender des Ausschuss für Gesundheit), Prof. Dr. Andrew Ullmann (MdB, Universitätsprofessor für Infektiologie, Mitglied im Gesundheitsausschuss), Dr. Jens Kröger (Vorstandsvorsitzende diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie) sowie Dr. Benjamin Ewert (Universität Siegen).

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